Am vergangenen Wochenende fand der Europapokal 2023 in Kaarst (D) statt.
Das Team um Trainer Hans-Hermann „Möppi“ Merkel ging ohne allzu große Erwartungen in das Turnier, da es im Jahr 2023 zu einem größeren Umbruch gekommen war. Das recht junge Team, komplettiert durch die „alten Hasen“ um Dennis Kobe und Robin Weisheit, wusste jedoch von der ersten Minute an zu überzeugen. Im ersten Gruppenspiel am Freitag, konnte man die Rodovre Red Devils (Dänemark), mit 10:1 besiegen. Ein sehr überzeugender Auftritt der Mannschaft. Auch das zweite Gruppenspiel, gegen IH Sayaluca Lugano (Schweiz), konnte deutlich mit 6:1 gewonnen werden.
Mit einer ordentlichen Portion frisch erworbenem Selbstvertrauen und einem unheimlich positiven Teamspirit, ging es in den zweiten Turniertag. Der erste Gegner, die Borehamwood Crusaders aus dem Norden von London (UK), wurden mit 7:0 besiegt. Am späten Nachmittag ging es dann gegen den letzten Gruppengegner, die Crash Eagles Kaarst. Für den diesjährigen Ausrichter ein Heimspiel. Eine hochklassige Partie endete, denkbar knapp, mit 3:3. Der Ausgleich für Kaarst fiel 12 Sekunden vor Ende (Kaarster Zeit). Aufgrund der deutlichen Siege im Vorfeld und des daraus resultierenden, besseren Torverhältnisses gegenüber Kaarst, konnten wir uns als Gruppensieger direkt für das Halbfinale qualifizieren.
Den Sonntag nicht mit der Zwischenrunde beginnen zu müssen, sondern sich direkt auf das Halbfinale konzentrieren zu können, erwies sich, auch aufgrund von Temperaturen jenseits der 30 Grad, als großer Vorteil. Dort warteten die Skating Bears Crefeld (D) auf uns. Eine erneut starke Mannschaftsleistung, bescherte den Finaleinzug. Wir bezwangen die Bären mit 4:2. Dieser wurde allerdings teuer bezahlt. Florian Holzapfel, bis dahin in absoluter Topform, fing einen Schlagschuss mit dem Knie ab. Krankenhaus, Ende. Finn Mariaux verletzte sich in einem Zweikampf an der Bande unglücklich an der Schulter. Krankenhaus, Ende.
Im zweiten Halbfinale standen sich die Crash Eagles Kaarst und die STARZ aus Dänemark gegenüber. Eine schnelle und rasante Partie ging mit 4:3 an den Turnierausrichter. Somit stand der Finalgegner fest Showdown Sonntag, 19:30 Uhr, bei gefühlten 38 Grad und 98% Luftfeuchtigkeit.
Das Finale startete verhalten. Beide Teams tasteten sich ab. Kaarst kam besser in die Partie und war vor dem Tor eiskalt. Somit ging es nach 20 gespielten Minuten mit einem 0:3 in die Halbzeit. Ein Grund, die Köpfe hängen zu lassen? Nicht für dieses Team mit seiner Top Moral. Jeder ging für den anderen die notwendigen Meter, kein Zweikampf wurde gescheut. Mit jeder Sekunde mehr auf der Uhr merkte man, dass die Kaarster bereits ein Spiel in den Knochen hatten und dass die Moral unserer Jungs immer größer wurde. Es entwickelte sich eine Partie auf absolutem Top Niveau, welche Werbung für unseren geliebten Sport war.
Nach Vorarbeit von Dennis Kobe war es Tobias Deck, der auf 1:3 verkürzen konnte. Eine fünfminütige Strafe (plus Spieldauer) gegen Kaarst (unbeabsichtigter Kniecheck), brachte uns endgültig zurück ins Spiel. Wieder war es Dennis Kobe, der auf 2:3 verkürzte. Unsere Brust wurde zunehmend breiter, während die Adler nervös wirkten. Kurz vor Ende der Partie entscheid Trainer Merkel, Max Kreutz aus dem Tor zu nehmen, zugunsten eines weiteren Feldspielers. Die Alder wurden vor ihrem Tor eingeschnürt. 12 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit dann der erlösende Hammer von Dennis Kobe. TOR! Verlängerung.
Weitere fünf Minuten Spielzeit 3 vs. 3, mit Sudden Death. Der nächste Treffer entscheidet. Es gelang uns, eine unheimliche Dominanz zu entwickeln. Kaarst konnte nur ganz wenige Ballbesitzaktionen erreichen. Kurz vor Ende der Overtime, traf Jannik Römer leider nur den Pfosten, da der Kaarster Torhüter den Ball noch abfälschte. Keine Tore, Penalty.
Ein Spiel, das keinen Verlierer verdient hatte, musste also im Penalty entschieden werden. So kam es auch. Die ersten drei Kaarster Schützen konnten Max Kreutz überwinden, auf unserer Seite traf Robin Weisheit. Max Drabek lief an, jedoch konnte der Kaarster Torhüter parieren.
Ende.
Tragisch, aber kein Grund zur Traurigkeit. Was dieses junge, neu formierte Team erreicht hat, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden und lässt die Vorfreude auf die Zukunft steigen.
Wir freuen uns über den zweiten Platz in Europa und nehmen die Erkenntnis mit, dass wir am Anfang einer tollen Entwicklung stehen und noch viel vorhaben.